Oft wird das Fallschirmspringen mit Gefahr und Wagemut in Verbindung gebracht. Doch Vielen ist nicht bewusst, wie sicher der Fallschirmsport in Wirklichkeit ist.
Die meisten Unfälle beim Fallschirmspringen passieren an einem geöffneten, voll funktionsfähigen Fallschirm. Wie auch in vielen anderen Sportarten ist der Mensch das größte Sicherheitsrisko. Oft werden Situationen oder das eigene Leistungsvermögen falsch eingeschätzt. Gerade bei der Landung kann mangelnde Konzentration oder fehlendes Können zu größeren und kleineren Unfällen führen.
Hierbei ist oft eine recht neue Disziplin namens "Swooping" in die Schlagzeilen geraten. Swooping ist deshalb so besonders, weil der Wettkampf in Bodennähe stattfindet. Die Fallschirmspringer versuchen, so schnell wie möglich sehr flach über dem Boden mit ihrem Fallschirm "entlangzuswoopen". Dabei sollte eine möglichst weite Distanz zurückgelegt werden. Um viel Geschwindigkeit für die Landung aufzunehmen, führen die Springer in recht niedriger Höhe einen sogenannten "Hook Turn" durch. Dabei fliegt der Springer einige Zeit mit dem Wind und dreht dann kurz vor der Landung in einer engen Kurve gegen den Wind. Während dieser Drehung verliert der Springer wesentlich an Höhe, nimmt viel Geschwindigkeit auf und befindet sich kurze Zeit mit seinem Körper horizontal zum Boden. Da es oft zu Fehleinschätzungen der Höhe kommt, wird dieses Manöver immer wieder zu tief durchgeführt, sodass der Springer horizontal oder mit enormer Geschwindigkeit auf dem Boden aufkommt.
Um noch schnell den nächsten Load (Flugzeugstart mit Fallschirmspringern) zu erwischen, beeilen sich manche Springer sehr, ihren Fallschirm schnell gepackt zu bekommen. Dabei kann es schon einmal zu einer Unachtsamkeit kommen, welche im schlimmsten Fall nachfolgend zu einer Öffnungsstörung des Fallschirms führen kann.
Jedoch sind die meisten Springer sehr sicherheitsbewusst und so kommt es recht selten zu wirklich schweren Unfällen.
Nicht ganz unwesentlich ist die Qualität des verwendeten Materials. Die Sicherheitsstandards im Fallschirmsport sind heutzutage so ausgereift und werden ständig weiterentwickelt, dass diese bei korrektem Umgang sehr vertrauenswürdig und sicher sind.
Hierbei hat ein kleiner, moderner Öffnungscomputer den Fallschirmsport revolutioniert. Das Cypres.
Dieser kleine Computer befindet sich im Gurtzeug verbaut und kontrolliert permanent die aktuelle Höhe und Geschwindigkeit des Fallscirmspringers. Wird eine zu hohe Geschwindigkeit in einer Höhe von 225m festgestellt, öffnet das Cypres völlig automatisch den Reservefallschirm. So hat dieses kleine Gerät schon einigen Springern das Leben gerettet, wenn sie beispielweise nicht in der Lage waren, ihren Fallschirm selbstständig zu aktivieren (ohnmächtig, Blackout, Verletzung).
Mittlerweile gibt es auch andere Öffnungsautomaten, wie das Vigil und das Mpaad.
Alle verfolgen das gleiche Ziel - Leben zu retten.